Zusammenlegung von Schulleitungen
Dass es zu Zusammenlegung von Schulleiterposten kommen wird, ist ja schon vor Monaten von beiden Regierungsparteien im Zuge der Verwaltungsreform beschlossen worden. Das heißt, die Aufregung über die Umsetzung ist eher eine künstliche. Nicht zu akzeptieren ist jedoch die, inzwischen von allen kritisierte, Art der Durchführung. Der Stil der Benachrichtigung sowie die fehlende Kommunikation mit den betroffenen Leitern sind nicht akzeptabel.
In meinen Funktionen als Landesvorsitzender des ZA und der Gewerkschaft habe ich bereits im Vorfeld immer wieder – auch schriftlich – auf die Problemzonen hingewiesen. Vor allem bin ich der Meinung, dass hier aus administrativer Sicht kein Sparpotential zu finden und bei schultypenübergreifenden Leitungen die Schulleitung pädagogisch unqualifiziert ist.
Wie uns die Erfahrungen aus dem burgenländischen Versuch vergangener Jahre mehrere Schulen unter eine Leitung zu stellen und die Erfahrungswerte aus anderen Bundesländern zeigen, ist die Zusammenlegung von zwei Schulen „machbar“, ab drei wird es schon problematisch. Eine gemeinsame Leitung macht auch nur Sinn, wenn der „gemeinsame“ Standort 8 Klassen erreicht und die Leiterin/der Leiter unterrichtsfrei gestellt ist.
Der Zentralausschuss der Pflichtschullehrer hat einen Tag nach der Bekanntgabe der Zusammenlegung, also am 26.6.2014, eine gemeinsame Stellungnahme von FSG und FCG einstimmig verabschiedet und den zuständigen Behörden und allen Kolleginnen und Kollegen im Burgenland zur Kenntnis gebracht.
Zudem waren/sind viele rechtliche Fragen noch nicht geklärt, wie z.B.: Ersatz der Fahrtkosten für Leiter/innen und Lehrer/innen, Anwesenheitspflicht an den jeweiligen Schulen, Vertretung der Schulleiter/innen, Aufgaben/Pflichten der Lehrer/innen an externen Standorten. Ich habe als Landesvorsitzender der Gewerkschaft der burgenländischen Pflichtschullehrerinnen und –lehrer bereits die Antworten mit Hilfe der Gewerkschafts-Juristen eruiert und allen betroffenen Leiter/innen als Leitfaden für ihr zukünftiges standortübergreifendes Arbeiten zur Verfügung gestellt.
OSR Johann FARKAS
ZA-Landesvorsitzender der burgenländischen Pflichtschullehrer/innen
GÖD-Landesvorsitzender der burgenländischen Pflichtschullehrer/innen
SLÖ-Landesvorsitzender der burgenländischen sozialdemokratischen Pflichtschullehrer/innen