23. Mai 2019
Die Schulleiter/innen von Österreichs Pflichtschulen fordern: Pädagogik statt Bürokratie!
„95 Prozent der befragten Schulleiter/innen an Pflichtschulen beklagen, dass die pädagogische Leitung einer Schule durch Bürotätigkeiten, Dokumentationen und zentral verordnete Abfragen und Testungen zunehmend in den Hintergrund verdrängt wird“, zitiert Gewerkschafter Manuel Sulyok aus der bundesweiten FSG-SLÖ Befragung an rund 3700 österreichischen Schulen. Die Bürokratie bringt unsere Schulen um. Schulleiter/innen werden als Buchhalter und Schreibkräfte der Schulverwaltung missbraucht. 90 Prozent der Befragten weisen laut Umfrage darauf hin, dass ihre pädagogische Expertise verdrängt wird. Neue Aufgabenstellungen für die Schulleitung erfolgen laut 96 Prozent Schlag auf Schlag ohne ausreichende Unterstützung und Planungsgrundlagen seitens des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) sowie ohne Rücksicht auf die Herausforderungen des täglichen Schulbetriebs und die zeitlichen Ressourcen am Standort.
„Die Beteiligung von 81 Prozent aller Schulleiter/innen im Burgenland unterstreicht, wie groß die Sorge ist, dass unsere Schulen vor dem pädagogischen Kollaps stehen. Lehrer/innen bräuchten bei Lernproblemen und Verhaltensauffälligkeiten die pädagogische Unterstützung durch die Schulleitung. Aber dafür bleibt kaum Zeit“, sagt ZA-Vorsitzender Christoph Windisch. „Die aktuellen Ereignisse rund um die Gewalt an einigen Schulen belegen, dass Schulleiter/innen nicht unter Aktenordnern verschüttet werden dürfen, sondern an die Seite von Kindern und Lehrer/innen gehören.“ Um eine Re-Pädagogisierung der Direktionen erzielen zu können, wünschen sich 94,9 Prozent der befragten Direktor/innen mehr Unterstützung seitens des Bildungsministeriums.