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SLÖ Burgenland

Pflichtschulen erwarten sich vom Bildungsminister Unterstützung ihrer Anliegen.

8. Juni 2020

Geschlossen präsentieren die APS-FSG Vorsitzenden aller Bundesländer einen offenen Brief an Bildungsminister Heinz Fassmann, der offensichtlich das „Jahr der Freiwilligkeit“ ausgerufen hat. Es ist an der Zeit, vom Bildungsminister ebenfalls Kreativität und konstruktive Kooperation mit den Schulen einzufordern.

SLÖ veröffentlicht Chronologie des Versagens.

26. Mai 2020

BM Faßmann präsentierte den Etappenplan zur Schulöffnung. Dieser ergibt aufgrund vieler Ankündigungen unzählige Probleme, die der Schulautonomie überantwortet werden. Lehrer*innen sollen als „Hygienewächter“ unzählige Maßnahmen in den Schulen durchführen, obwohl ein jeder weiß, dass die Sozialkontakte zwischen Kindern am Schulweg weiter erfolgen werden. Die empfohlene Blockvariante erscheint manchen Schulen pädagogisch als sinnlos. Daher wird den Eltern schulautonom der tageweise Wechsel, das Reißverschlussmodell, vorgeschlagen, das nach der termingerechten Verständigung der Eltern nun öffentlich in Frage gestellt wird.

Samstag, 25.4.2020: BM Faßmann kündigt über die Medien an, dass an schulautonom freien Tagen unterrichtet werden soll, obwohl auf Basis des Schulzeitgesetzes die Schulleitung nur Beaufsichtigung vorsehen kann.

Freitag, 1.5.2020: BM Faßmann versteckt sich hinter drei Gewerkschaftern, um in einem Brief Lehrer*innen „einzuladen“, einseitig die Beschlüsse der Schulpartnerschaft aufzuheben und zu unterrichten. Mit dem Hinweis auf Freiwilligkeit kommen keine demokratiepolitischen Bedenken auf.

Montag, 4.5.2020: Um nicht mit § 8, Absatz 5 Schulzeitgesetz in Konflikt zu geraten, erfindet BM Faßmann die semantische Konstruktion „freiwilliger Schulbetrieb“.

Dienstag, 5.5.2020: Eine BM Faßmann gegenüber weisungsgebundene Bildungsdirektorin ladet in einem Schreiben „nachdrücklich“ Schulleitungen zur Inanspruchnahme der Freiwilligkeit ein, damit deren Schulen nicht unter öffentlichen Druck geraten.

Mittwoch, 7.5.2020: Das Ministerium informiert in einem Schreiben, dass Lehrer*innen an Bundesschulen, die älter als 60 Jahre sind, auf eigenen Wunsch vom Unterricht freigestellt werden können und setzt damit ohne Nennung einer gesetzlichen Grundlage eine Forderung der parlamentarischen Opposition durch, der die Regierungskoalition zuletzt die Zustimmung für alle Arbeitnehmer*innen verweigert hat.

Die Lehrer*innen haben in den letzten Wochen gezeigt, dass sie engagiert und äußerst flexibel auf die herausfordernde Situation reagieren können und auch jederzeit zu freiwilliger Dienstleistung bereit sind, wenn ihnen ehrlich und transparent begegnet wird. Selbst den Kommunikationsstil des Ministers, die Medien zumeist vor den Schulen zu informieren und die Schulpartner aufgrund fehlender Informationen zu verwirren, haben höchst engagierte Schulleitungen auszugleichen versucht. Was sie nicht dürfen, ist Gesetze zu missachten, und was sie nicht wollen, ist, dass der hervorragende Ruf der österreichischen Schulen durch eine vom Minister unnötige losgetretene Diskussion in Misskredit gerät.

Schulautonomie hat über den Zentralismus gesiegt.

21. Mai 2020

FSG und SLÖ bedanken sich bei Österreichs Schulleitungen für den gelungenen Neustart der Schulen.

„Es ist Zeit, Österreichs Schulleiterinnen und Schulleitern Hochachtung zu zollen. Ihrem Organisationstalent verdanken wir, dass SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen bestens vorbereitet nach zwei Monaten Home Schooling in die Wiedereröffnung der Schulen gestartet sind“, loben Manuel Sulyok und Christoph Windisch im Namen von FSG und SLÖ. „Selbst widerrufene, zumeist verspätet veröffentlichte und oftmals widersprüchliche Richtlinien des Ministeriums konnten das Krisenmanagement der SchulleiterInnen und ihrer LehrerInnen nicht bremsen.“ Die beiden Vorsitzenden der burgenländischen LehrerInnenvertretung sehen daher in dem vom Ministerium abverlangten wöchentlichen Monitoring einen Affront gegenüber den Schulleitungen. Diese hätten insbesondere in den Pflichtschulen ohne Sekretariate und Administratoren auch in den nächsten Wochen für einen reibungslosen und sicheren Schulbetrieb zu sorgen. Die Zeit für administrative Mehrbelastungen sei nicht mehr vorhanden, seine Kontrollbesessenheit müsste das Ministerium den Schulen schon zuletzt aufgrund der bisher hervorragenden Leistungen ersparen. FSG und SLÖ fordern das Ministerium auf, Abfragen auf das unbedingt notwendige Ausmaß zu minimieren.

Empörung über Kommunikation des BMBWF

2. Mai 2020

Das BMBWF betreibt derzeit eine Kommunikation, die auffallend häufig amFreitag, Samstag oder Feiertag Druck auf Pädagog*innen mittels Pressekonferenzen, Interviews oder Briefe ausübt und dadurch eine Wertschätzung unserer Arbeit vermissen lässt. Vor allem wird seitens des Ministeriums immer ein sehr enges Zeitfenster für die Umsetzung in den Schulen veranschlagt. So auch geschehen mit den schulautonom freien Tagen. Ohne sich, wie zu Ostern, rechtzeitig an uns zu wenden, wurde uns in einem Interview mitgeteilt, dass an den schulfreien Tagen Unterricht zu erteilen sei. Kommunikation misslungen!

Der Lösungsvorschlag der „Freiwilligkeit“, der nun auf dem Tisch liegt, lagert die Verantwortung jetzt an die Schulen aus. Es sind nicht diese zwei Tage per se, die bei vielen Kolleg*innen Ärger verursachen. Lehrer*innen sind da, wenn sie gebraucht werden. Das haben sie in den letzten Wochen besonders bewiesen, und es hat die Öffentlichkeit erkannt, wie arbeitsintensiv, anstrengend und fordernd unsere Arbeit ist.

Wir haben eine andere Art des Umgangs verdient.

Übrig bleiben, nach dieser missglückten Form der Kommunikation,verunsicherte Lehrer*innen, verunsicherte Schulleiter*innen und verunsicherte Eltern. Das hätte man weitaus besser lösen können.

Handlungsanleitung in der Coronakrise

15. März 2020
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