Stellungnahme zum Testregime an Schulen
Seit Monaten sorgen die Pädagoginnen und Pädagogen in den österreichischen
Bildungseinrichtungen dafür, dass die Beschulung und auch die Beaufsichtigung der Kinder und
Jugendlichen gesichert und damit ein geregelter Ablauf aller Lebensbereiche möglich ist.
Bis vor wenigen Monaten war man noch der Meinung, dass die Ansteckungsgefahr bei jungen
Menschen keine große ist. Inzwischen hat sich die epidemiologische Sicht dazu dramatisch
verändert! Dennoch bleiben die Schulen geöffnet, was seitens der Kollegenschaft und der
Interessensvertretung mitgetragen wird, dies trotz kurzfristiger und meist unter schwierigsten
Voraussetzungen umzusetzender Organisation!
Viele Kolleg*innen, Schulleiter*innen und Lehrer*innen arbeiten am Limit, setzen sich persönlich in
beengten Räumen mit hohen Schüler*innenzahlen der Ansteckungsgefahr aus und leisten unter
belastenden Bedingungen Unterrichts- und Erziehungsarbeit. Zusätzlich binden die administrativen
und organisatorischen Tätigkeiten rund um die Pandemie enorme Zeit- und Kraftressourcen des
gesamten Bildungspersonales. Das Mindeste, was seitens der Kollegenschaft erwartet werden
kann ist, dass das angekündigte strenge Testregime, das für alle die Voraussetzung geöffneter
Schulen ist, funktioniert.
„Dass Schulen noch offen haben und Unterricht möglich ist, verdanken wir den Schulleitungen und
Lehrpersonen. Würde das Bildungsministerium nur halb so kompetent und professionell agieren,
wie es seit mehr als 20 Monaten die Schulen vorleben, dann müssten wir uns heute keine
Gedanken darüber machen, ob Schulen offenbleiben oder nicht. Lasst doch die Schulen arbeiten,
die wissen, was zu tun ist, was man vom BMBWF nicht gerade behaupten kann“, hält Christoph
Windisch, Zentralausschussvorsitzender der bgld. PflichtschullehrerInnen fest.
Die fehlerhaften bzw. fehlenden Ergebnisse der PCR-Testungen nach den Weihnachtsferien, in
den meisten Bundesländern gibt es kaum positive Testergebnisse, beweisen einmal mehr, dass
die Regierung es nicht schafft, für die Sicherheit der Schüler*innen, Pädagog*innen und damit der
ganzen Gesellschaft zu sorgen.
Seitens der Personalvertretung und der Gewerkschaft der Burgenländischen
Pflichtschullehrer*innen können wir nicht verstehen und auch nicht akzeptieren, dass man
offensichtlich nicht in der Lage ist, eine verlässliche und gesicherte Auswertung der notwendigen
Schüler*innentests zustande zu bringen.
Vorsitzender der Gewerkschaft öffentlicher Dienst Burgenland Manuel Sulyok bekräftigt: „Es kann
nicht sein, dass Lehrerinnen und Lehrer trotz der steigenden Arbeitsbelastung täglich ihren Dienst
ordnungsgemäß antreten und nicht wissen, ob sie sicher und gesund nach einem Schultag wieder
nach Hause kommen. Sicherheit am Arbeitsplatz muss höchste Priorität für Alle (Lehrer, Kinder,
Eltern) haben!“
In Sorge um die Gesundheit der Kollegenschaft, aber auch im Interesse aller Schulpartner, fordern
Windisch und Sulyok die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung dringendst auf, hier endlich
für funktionierende Abläufe zu sorgen. „Unter diesen unprofessionellen Rahmenbedingungen
können und werden die Pädagog*innen nicht bereit sein, weiterhin ihren Dienst zu versehen!“, so
Windisch und Sulyok unisono.