Stellungnahme des SLÖ zum Pädagogikpaket
Pädagoginnen und Pädagogen hätten sich von einem „Pädagogikpaket“ erwartet:
– einen Ausbau der Schulautonomie bei Schwerpunktsetzungen, Stundentafeln und Fördermodellen
– Wertschätzung gegenüber der pädagogischen Entwicklungsarbeit an den Schulen und Anerkennung der Expertise vor Ort
– pädagogische und schulrechtliche Unterstützungsmaßnahmen in der Beziehungsarbeit bei den Herausforderungen durch bildungsferne Familien, Integration, Migration und Verhaltensauffälligkeiten
– einen erhöhten Ressourceneinsatz an allen Schulen mit besonderen Herausforderungen
– Support durch Beratung, Sozialarbeit und Psychologie sowie eine Re-Pädagogisierung der APS-Schulleitungen durch administrative Entlastung
Die Erwartungen wurden durch die vorliegende Regierungsvorlage enttäuscht. Das BMBWF setzt vor allem auf
– zentrale Vorgaben für die Leistungsbeurteilung und Leistungsdifferenzierung
– eine Rücknahme schulautonomer Möglichkeiten des erst 2016 implementierten Grundschulpakets
– eine Umbenennung der Neuen Mittelschule in Mittelschule
– eine angeblich aussagekräftige und transparente Leistungsbeurteilung durch Ziffernnoten bei gleichzeitiger Einführung verpflichtender ergänzender Leistungsbeschreibungen
– eine Mehrbelastung der Lehrer/innen durch standardisierte Beurteilungsformen und unzählige Mitteilungspflichten der Schule gegenüber den Erziehungsberechtigten.
Im Anhang die Begutachtung des SLÖ zum „Pädagogikpaket“.