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SLÖ Burgenland

Schulreform: Viele Kompromisse, viele ungelöste Punkte, wenig Mut!

21. November 2015

FSG-SLÖ Landesvorsitzender Johann Farkas hätte sich bei der „Bildungsreform “ mehr Mut gewünscht, nicht nur punktuell Veränderungen in Bestehendes einzubauen, sondern tatsächlich die Strukturen anzugehen“. Dass sich eine Bildungsreform nicht eine große Bildungsreform nennen kann, wenn sie nur zu 15% stattfinden darf (Modellregion zur gemeinsamen Schule) steht leider außer Zweifel. „Die Einführung einer gemeinsamen Schule wird auf den Nimmerleinstag verschoben.“
Die Schulautonomie ist grundsätzlich „ein sehr, sehr guter Ansatzpunkt“. Farkas begrüßt es, wenn die Direktoren aufgewertet werden und Schwerpunkte in den Schulen setzen könnten. Trotzdem könnten die am Dienstag präsentierten Pläne für die Schulautonomie auch gegenteilige Effekte haben. Wenn man im in Österreich traditionell stark reglementierten Bildungssystem jetzt mehr Verantwortung an die Schule überträgt, gleichzeitig aber „die Haltbarkeit der Schulleitungsfunktion begrenzt (ein Direktor soll künftig vorerst für fünf Jahre bestellt werden, Anm.) und neue Kontrollmechanismen einführt“, könnte das die Schulen, „die nicht die Strukturen verändern, sondern nur an Stellschrauben drehen können“, gewissermaßen lähmen.
Erfreulich ist das Zugeständnis, dass eine moderne Schule nicht ohne mittleres Management bestehen kann, wobei Johann Farkas betont: „Eine moderne Schule gibt es nicht zum Nulltarif. Autonome Maßnahmen, sowohl in der Unterrichtsorganisation als auch in der Pädagogik, sind sehr oft mit erhöhtem Ressourcenbedarf verbunden.“ Nach Meinung von Farkas stößt Autonomie unter der Bedingung der Kostenneutralität sehr schnell an ihre Grenzen.
Auf die Frage nach der geplanten Verwaltungsstruktur meint Farkas: „Es ist gut, ein bundesweit einheitliches System zu haben, durchaus wirtschaftlich die Lehrerverwaltung in eine Hand zu geben, es stellt sich jedoch die hypothetische Frage, in wie weit die Unterrichtsqualität dadurch verbessert wird.“