Die Welt ist nicht schwarz, sie ist bunt
Grundsätzlich befinden die Wissenschaftler, dass das NMS-Konzept an mehr als der Hälfte der Standorte „nur unzureichend umgesetzt“ ist. Dort, wo die Ausgangslage dank motivierter Schulleitung und Lehrer oder hohen Leidensdrucks besonders günstig war, gibt es auch bessere Evaluierungsergebnisse. Der Landesvorsitzende der burgenländischen Pflichtschullehrer/innen OSR Johann Farkas ergänzt noch: „In Wirklichkeit wurde das NMS Konzept generell unzureichend umgesetzt. Es beruht nämlich auf der gemeinsamen Schule ALLER 10 bis 14jährigen Schüler“.
Bei den Ergebnissen dürfen nicht alle Regionen über einen Kamm geschoren werden. Das Burgenland hat die Umstellung besonders früh eingeleitet. Durch die gezielte Entwicklung der Schulstandorte und motivierte Lehrer/innen konnte rasch ein hoher Qualitätslevel erreicht werden. Davon profitieren überdurchschnittlich viele Schüler/innen, die im ‚alten System’ schwerer oder überhaupt nicht zu einer AHS- oder BHS-Berechtigung gekommen wären.
„Wir waren das erste Bundesland, das die Neue Mittelschule flächendeckend realisiert hat. Während andere Bundesländer nur Türschilder ausgetauscht haben, wird an burgenländischen Standorten konsequent an einer neuen Lern- und Lehrkultur gearbeitet. Verbesserungsvorschläge von Experten seien aber hilfreich und ernst zu nehmen“, daher fordert Farkas eine differenzierte Sicht der Fortschritte und keine Pauschalverurteilung.
Tatsache ist: Von Scheitern kann keine Rede sein. Gelingen und Scheitern sind bestimmt von gesetzlichen Zielen und einem entsprechenden Zeithorizont um Wirksamkeit zu erreichen. Das einzige Versagen liegt in der politischen Entscheidung, keine gemeinsame Schule zuzulassen und dadurch die Selektionsmechanismen beizubehalten.
Im Anhang unsere Presseaussendung: Die Welt ist nicht schwarz, sie ist bunt!